Liebe Mitglieder und Freunde des Deutschen Glockenmuseums,
das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Auch wenn die letzten Adventstage für viele von uns noch einmal eine Kraftanstrengung bedeuten, sei es im Beruf oder in der Familie, so freuen wir uns doch auf das bevorstehende Weihnachtsfest im Kreise unserer Lieben.
In diesen Tagen, so scheint es, müssen unsere Glocken besonders laut erklingen und ihre Botschaft verkünden. Den wohl wichtigsten Wunsch formuliert dabei eine der ältesten bekannten Glockeninschriften: O Rex glorie Christe veni cum pace – O König der Herrlichkeit, Christus, komm mit Frieden. Schauen wir in die Welt hinaus, so ist dieser Friedenswunsch einmal mehr drängend.
Für unseren Verein endet ein arbeitsintensives, aber auch erfolgreiches Jahr. Anknüpfend an die Erfahrungen des ersten digitalen Kolloquiums zur Glockenkunde im Vorjahr konnte im Frühjahr ein neues Format aus der Taufe gehoben werden, der Campanologische Abend. Beginnend mit einem Impulsreferat waren die etwa 30 Teilnehmer aufgerufen, sich im Rahmen einer Diskussion mit dem gesetzten Thema auseinanderzusetzen. Der gelungene Start und die positive Resonanz haben den Vorstand bestärkt, dieses Format zukünftig fortzusetzen.
Am 4. Juli feierte unser Ehrenmitglied Frau Margarete Schilling, Glockenexpertin und Autorin einer großen Anzahl campanologischer Literatur, ihren 90. Geburtstag. Neben einer herzlichen Gratulation von Seiten des Deutschen Glockenmuseums war Frau Schillings Geburtstag zugleich Auftakt zur Festwoche 300 Jahre Glockenguss Apolda, mit dem die Stadt Apolda die lange Glockengießertradition der Familien Schilling, Ulrich und Rose würdigte, unter anderem mit einem öffentlichen Glockenguss am Abend des Geburtstages der Jubilarin.
Ein großes Arbeitsfeld in diesem Jahr war unter anderem die Erstellung des Bandes 33/34 des Jahrbuchs für Glockenkunde. Das neu aufgestellte Herausgebergremium musste sich unter hohem Zeitdruck und entsprechendem Arbeitspensum mit einer neuen Software zur Einrichtung des Bandes beschäftigen. Zudem mussten auch einige Neuerungen vorgenommen werden, um die Publikation zukunftsfähig zu machen. Dies beschreiben die Herausgeber ausführlich im Vorwort des neuen Bandes.
Glücklicherweise ließen es die Umstände zu, das 29. Kolloquium zur Glockenkunde wieder in Präsenz am Museumsstandort in Gescher auszurichten. Dank der guten Feiertagslage konnte die Veranstaltung auch mit einer ganztägigen Exkursion nach Rheine abgerundet werden. Insbesondere die halbtägigen Vortragstage, kombiniert mit praktischen Übungen und Exkursionen, trugen zu einem aufgelockerten und entspannten Ablauf bei, der den Teilnehmenden auch Raum zum persönlichen Austausch bot.
Bereits vor sechs Jahren entstand die Idee, in Kooperation mit dem Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen den 100. Geburtstag der Kölner Petersglocke zum Anlass zu nehmen, den 4. Europäischen Glockentag in Kombination mit dem 30. Kolloquium zur Glockenkunde auszurichten. Daher weicht im kommenden Jahr das Kolloquium von seinem gewohnten Herbsttermin ab. Anfang Dezember haben Sie bereits eine Einladung zu dieser Veranstaltung erhalten, aus der Sie ersehen, dass in Köln ein reichhaltiges campanologisches Programm geboten wird. Die Organisation hat bisher von den Beteiligten ein hohes Maß an persönlichem Engagement eingefordert. Allen Beitragenden gilt daher unser großer Dank. Wir sind sicher, dass Köln im kommenden Jahr zu einer Leuchtturmveranstaltung für alle Glockenfreunde wird und damit auch weitere Menschen für dieses Instrument begeistert werden.
In diesem Sinne wünschen wir allen Mitgliedern, Gönnern und Freunden des Deutschen Glockenmuseums ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest mit festlichen Glockenklängen.
Kommen Sie gesund ins neue Jahr. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im kommenden Frühjahr beim nächsten Kolloquium zur Glockenkunde im Rahmen des 4. Europäischen Glockentags in Köln.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Hendrik Stens Sebastian Wamsiedler
(Vorsitzender) (Stellv. Vorsitzender)