Am heutigen 4. Juli feiert unser Ehrenmitglied Frau Margarete Schilling in der Glockenstadt Apolda ihren 90. Geburtstag. Zu diesem freudigen Anlass gratuliert der Vorstand des Deutschen Glockenmuseums im Namen aller Mitglieder herzlich und wünscht Frau Schilling Gesundheit und Freude sowie Schaffenskraft im neuen Lebensjahr.
Frau Schilling, Ehefrau des verstorbenen Glockengießermeisters Franz Peter Schilling, ist Glockenexpertin und Autorin einer großen Anzahl campanologischer Literatur. Zusammen mit ihrem Mann, letzter Inhaber der berühmten Apoldaer Glockengießerei „Franz Schilling Söhne“ bis zu deren Zwangsenteignung im Jahre 1972 durch das kommunistische Regime der DDR, projektierte sie zahlreiche Glocken, Glockenspiele und deren Spieleinrichtung. Vor allem ihre Publikationen Glocken und Glockenspiele (1982), Glocken – Gestalt, Klang und Zier (1988) sowie Kunst, Erz und Klang – die Werke der Glockengießerfamilien Ulrich und Schilling vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart (1992) sind zu Standardwerken der campanologischen Fachliteratur geworden. Auch zu ihrem Ehrentag gibt die Autorin ein weiteres, 336 Seiten umfassendes, neues Werk unter dem Titel Franz Peter Schilling – Der letzte Glockengießermeister der berühmten Glockengießerfamilie in Apolda heraus.
Der heutige Geburtstag unseres Ehrenmitglieds bildet zugleich den Auftakt zur Festwoche 300 Jahre Glockenguss Apolda, mit dem die Stadt Apolda die lange Glockengießertradition der Familien Schilling, Ulrich und Rose würdigt. Highlights dieser Woche bilden etwa der öffentliche Glockenguss am Abend des 4. Juli auf dem Melanchthonplatz vor der Lutherkirche Apolda und auch das 6. Apoldaer Weltglockengeläut am 9. Juni. Natürlich werden die Feierlichkeiten auch durch eine Ausstellung begleitet, welche sich vor allem dem Herstellungsprozess der Glocken widmet – passenderweise ist diese im Industriedenkmal „Alte Glockengießerei“, der ehemaligen Gießerei „Franz Schilling Söhne“ zu besichtigen. Eine würdige Festwoche auch für die Grande Dame der deutschen Campanologie.